Dorfgeschichte
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Warum können wir Ellingshäuser 2023 unser 1100jähriges Ortsjubiläum feiern?
In der Festveranstaltung am 29. Mai 2023 im Dorfgemeinschaftshaus wird diese Frage ausführlich beantwortet werden. Sie ist der Auftakt für zahlreiche weitere Veranstaltungen in den folgenden Monaten. Ist Ellingshausen also wirklich genau im Jahr 923 gegründet worden? Diese Frage kann eindeutig mit Nein beantwortet werden. Es hat mit Sicherheit schon davor eine kleine Ansiedlung gegeben. Ortsjubiläen richten sich aber stets nur nach belegbaren Fakten, nach schriftlichen Dokumenten. Jene aus dem frühen Mittelalter sind manchmal nur zufällig erhalten, nicht immer genau datiert und haben oft eine komplizierte Geschichte. Das trifft auch für die erste urkundliche Erwähnung Ellingshausens zu. Das im Jahr 744 gegründete Kloster Fulda besaß, vornehmlich durch Schenkungen, einen umfangreichen…
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Wie kam Ellingshausen zu seinem Namen?
Entstehung und Bedeutung des OrtsnamensDie Aufsiedlung unserer Region erfolgte spätestens seit dem 7. Jahrhundert im Zuge der sogenannte fränkischen Staatskolonisation. Sie erreichte zwischen 900 und 1300 einen letzten Höhepunkt. Die Siedler kamen hauptsächlich aus dem Mainfränkischen. Die Bezeichnung als -hausen stammt aus dem althochdeutschen -hus, in der Dativ Plural-Form -husun, -husen (= bei den Häusern). Vorangestellt wurde oft der Name des Anführers der dort siedelnden Sippe.Das trifft auch für Ellingshausen und seine frühe Benennung als Eigiligereshusen zu. Der Name wird gedeutet als „bei den Häusern des Eigilger“. Unter dem noch heute üblichen Vornamen Eigil ist der Vertreter einer Familiengruppe des 9. Jahrhunderts mit Leitnamen -ger zu vermuten. Eine Menschengruppe, das…
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Dorfchronik
Die nachfolgende Chronik basiert zu weiten Teilen auf der Zusammenstellung von Ute Stadler, die anlässlich der Feierlichkeiten zu „1075 Jahre Ellingshausen: 923-1998“ erstellt wurde. Anlässlich der Feier zum 1100-jährigen Jubiläum wurde sie erweitert und teilweise bebildert.
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Turmhügel, Burg, Steinbruch
Forschungen zu regionaler Baugeschichte neu überdacht: Das Schloss zu Ellingshausen – Marginalien zu wenig erforschtem Komplex. Etwas abseits der Hauptstraße von Obermaßfeld nach Rohr, die auch Ellingshausen tangiert, liegt, verdeckt von stattlichen Kastanienbäumen, ein kleines Schloss. Es bildet zusammen mit der südöstlich angrenzenden wehrhaften Kirche ein über Jahrhunderte hinweg gewachsenes, eindrucksvolles Bauensemble, welches auch heute noch das Dorf architektonisch entscheidend prägt. Das schon seit mehreren Jahren unbewohnte Hauptgebäude bietet mittlerweile einen trostlosen Anblick und bedarf dringend der Sanierung. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich bald ein denkmalpflegerischen Belangen aufgeschlossener Käufer mit einer sinnvollen Nutzungskonzeption für den historisch bedeutsamen Komplex findet. Der dreigeschossige, steinerne Putzbau, dessen markanter Treppenturm stilistisch auf…
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Meine Heimat – Das Heimatlied von Hermann Möller
Zwischen Thüringen und Franken schon zu altersgrauer Zeit,als noch üble Länderschranken unserem Volke brachten Leid.Wo im Wechselspiel der Zeiten manche Unbill brachte Grausen,liegt in Haseltales Weitenmeine Heimat – Ellingshausen. Wanderst Du in unsren Gauen hin zu Dolmar, Rennsteig, Rhön,wirst Du’s eingebettet schauen zwischen Bergen prächtig schön.Wie ein Kern in einer Schale liegt schmuck wie in Märchenklausen,in dem schönen Haseltalemeine Heimat – Ellingshausen. Ringsum von Bergen umgeben, stolz in seiner Zauberpracht,wo viele lust’ge Menschen leben, wo die Sonne scheint und lacht.Wo auch kalte Winde wehen, Dir den Lockenkopf zerzausen,liegt das Tor zu Thüringer Höhenmeine Heimat – Ellingshausen. Wo die Hasel küssend mündet in der Werra schmuckem Kleid,wo die alte Linde kündet…
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Das Schloss zu Ellingshausen
Ellingshausen, 9,8 km ostsüdöstlich von Meiningen gelegenes Kirchdorf mit 273 Einwohnern, an der Ausmündung des Haselthales; ehedem zu den adligen Lehndörfern des hennebergischen Amtes Massfeld gehörig. 923 schenkt die fromme Einhilt, welche im Grabfeld und in der Haselgegend begütert war, ihre Besitzungen zu Eigilgereshusen dem Kloster Fulda (Dobenecker, Reg. I, 332). Die früheren adligen Besitzer des Ortes sind nach einander die Familien am Berg (ein Gut zu Elichshusen ist 1415 von Graf Wilhelm zu Henneberg an Balthasar am Berg verliehen, Henneb. Urk. VI, 22), Schaumberg, Wechmar, Meuser, Truchsess, Herda. Nach dem Aussterben dieser Herdaschen Linie (1573) fiel Ellingshausen (mit der Wüstung Boppenroda) der Herrschaft anheim und wurde sodann dem hennebergischen Hofmarschall Hans Bose als Mannlehen überlassen. In dem von ihm ausgestellten Lehensrevers…
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Ellingshausen im 19. Jahrhundert
Georg Brückner schreibt 1851 in seinem Buch „Landeskunde des Herzogtums Meiningen“ über Ellingshausen: Ellingshausen (900 Egilershuson, Elycheshusen, „Ellingshause“), Filialkirchdorf, 1 St. GD. von Meiningen, im untern Haselgrund zwischen Grimmenthal und Rohr (preußisch) freundlich gelegen, zwischen den hintern Köpfen, dem Bitthäuser Berg (Halsberg) und der Fixleite und dem Steinberg, hat 3 Hauptgebäude, (Schloß, Kirche und Schule), 47 Wohnhäuser, 1 Werthaus (Mühle mit einem Schlaggang), 239 Einw., 49 Famil., 727 St. Vieh (467 Schf., meist veredelte, 138 R., 79 Schw.). Frühzeitig hier eine Kirche mit Gaden und Kirchhofrecht; sie war selbstständig und ihr Rentwertshausen als Filial beigegeben. Schon 1539 hatte Damian v. Heerda einen evangelischen Prediger daselbst predigen lassen, demungeachtet behielt der Ortspfarrer…